Unser Privat- & Berufsleben nimmt seinen gewohnten Gang. Oftmals auch Hektik, von Termin zu Termin – vieles muss und will erledigt werden. Die Freizeit verbringen wir mit Freunden, gehen auswärts essen, geniessen das Zusammensein.

Dann hören und lesen wir von einem Coronavirus in China – ja das ist ja weit weg keine Panik. Dann Italien – och das ist ja schon ganz viel näher, besteht wohl doch auch eine Gefahr für uns?

Ja so ist es. Schlag auf Schlag erhalten wir Mitteilungen & Weisungen. Ab dem 13. März 2020 Besuchsverbot. Jetzt trifft es auch uns ganz persönlich. Wir müssen die Türen vom Schlossgut Schadau für Angehörige schliessen.

Was geht da in mir vor. Seit 26 Jahren ist der nahe Kontakt auch zu den Angehörigen ein zentrales Ziel, da wir bei einem Eintritt in die Senioren-Wohngemeinschaft die ganze Familie mitaufnehmen möchten. Sie sollen sich ebenfalls wohl und willkommen fühlen und den Kontakt zu ihren Liebsten aufrechterhalten können. Jetzt dürfen sie dies nicht mehr.

Auch für die Bewohnenden nicht eine einfache Zeit. Nicht alle verstehen die Notwendigkeit und haben das Gefühl, dass wir wohl alle ein wenig übertreiben. Es habe doch schon früher Grippewellen gegeben, weshalb jetzt so ein Geschrei.

Durch viele Gespräche (auf Distanz) versuchen tagtäglich die Pflegenden auf die Fragen und Ängste einzugehen. Eine wertvolle Aufgabe, man kommt sich näher (nicht körperlich) und die Bewohnenden spüren, dass wir alles Mögliche unternehmen um sie zu schützen.

Die Zeit draussen steht fast still. Zum Glück habe ich noch Blumen eingekauft, jetzt kann meine Mutter (wohnt auch im Schlossgut) diese Blumen umpflanzen, hat eine Aufgabe und alle anderen Bewohnenden freuen sich an der farbigen Pracht.

Damit auch das Zusammensein (auf Distanz) nicht zu kurz kommt, machen wir 3-mal pro Woche ein musikalisches Wunschkonzert. Ein Mitarbeiter betätigt sich als DJ, spielt die gewünschten Lieder, alle singen mit und vergessen für zwei Stunden den Virus, ihre Krankheit und haben einfach nur Spass.

Auch dem ganzen Team, welchem ich von ganzem Herzen danke,  tun diese Nachmittage gut. Ein kleiner Schritt zu einer hoffentlich nahen Normalität.

Durchhaltevermögen, Einhalten der Weisungen und trotzdem Freude am Leben ist jetzt die Devise. Denkt an was Schönes und bleiben Sie gesund.

Ein ehemaliger Bewohner zitierte oftmals:

„Tempora mutantur et nos mutamur in illis. »

Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns in ihnen.

Herzlichst

Schlossgut Schadau